Steckbrief
Eckdaten |
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Abschluss: | Master of Science |
Studienbeginn: |
Wintersemester (empfohlen) / Sommersemester |
Regelstudienzeit: |
4 Semester |
ECTS-Punkte: |
120 |
Sprache: |
Deutsch |
Zugangsvoraussetzungen |
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1. Hochschulabschluss, fachliche Vorbildung gem. PO Sprachkenntnisse in Deutsch |
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Zulassung für Erstsemester |
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frei |
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Zulassung höhere Semester |
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frei |
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Termine und Fristen |
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Im interdisziplinären Masterstudiengang Materialwissenschaften haben Studierende die Möglichkeit, vertiefte Kenntnisse für eine erfolgreiche Entwicklung von maßgeschneiderten Materialien zu erwerben. Das Studienprogramm weist eine tiefe Verankerung in theoretisch-naturwissenschaftlichen Konzepten auf und wird mit ingenieurwissenschaftlichen Anteilen ergänzt. Dabei stehen im Wesentlichen die Entwicklung und das Design neuer Funktionswerkstoffe im Mittelpunkt.
In jedem der vier an der RWTH Aachen angebotenen Vertiefungsbereiche (Nanotechnologie, Elektronische Materialien und Bauelemente, Oberflächentechnik und Konstruktionswerkstoffe) spiegelt sich die Interdisziplinarität des Studiengangs wider. So werden im Bereich Nanotechnologie sowohl die chemischen als auch die physikalischen Aspekte von Nanostrukturen beleuchtet, ebenso die schlussendliche Umsetzung der materialwissenschaftlichen Grundlagen in fertigen Produkten. Die Vertiefung Elektronische Materialien und Bauelemente vermittelt Kenntnisse im Bereich der Halbleiter und organischer Elektronik gleichermaßen. Auch in der Oberflächentechnik finden sich die verschiedenen Perspektiven dieses Themengebiets: Die Oberflächenbearbeitung in Form des Auftragsschweißens wird ebenso gelehrt wie die chemische Analyse mittels Sekundärionenmassenspektroskopie. Auch der Aspekt der Biokompatibilität oder der eines verbesserten Korrosionsschutzes kann hier vertiefend studiert werden. Der Vertiefungsbereich Konstruktionswerkstoffe bietet die größte Nähe zu den Ingenieurwissenschaften und beleuchtet vorwiegend metallische Werkstoffe und ihre Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse. Aber auch hier sind beispielsweise die Auswirkungen einer plastischen Verformung auf atomarer Ebene und deren Einfluss auf die Werkstoffeigenschaften Teil des Studienangebots.
Allen Vertiefungsbereichen gemeinsam ist die Ausbildung im Bereich Prozess- und Werkstoffmodellierung eine Basis, die dem stetig wachsenden Anteil von computerbasierter Material- und Werkstoffforschung Rechnung trägt, sowie der Erwerb von vertieften Kenntnissen im Bereich der Charakterisierungsmethoden.
Im Masterstudiengang Materialwissenschaften an der RWTH Aachen haben Studierende die Möglichkeit, ihre bereits erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten individuell innerhalb von vier Vertiefungsbereichen auszubauen. Das Studienprogramm vereint vier zukunftsträchtige Bereiche der RWTH Aachen: Georessourcen und Materialtechnik, Maschinenwesen, Elektro- und Informationstechnik sowie Informatik und Naturwissenschaften. Dieser Ansatz einer ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung auf Basis von naturwissenschaftlichen Grundlagen sorgt im Hinblick auf die Entwicklung neuer Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften für ein breites Anwendungsspektrum in Forschung, Entwicklung und Produktion.
Häufig wird der Studiengang Materialwissenschaften an anderen Universitäten in Deutschland aus einer rein naturwissenschaftlichen Perspektive heraus gelehrt. An der RWTH Aachen handelt es sich um einen interdisziplinären Studiengang mit dem Ziel, werkstofftechnisches Wissen auf der Grundlage fundamentaler Werkstoffeigenschaften zu vermitteln und dieses Wissen gleichermaßen in die Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse mit einfließen zu lassen. RWTH-intern kann der Studiengang Materialwissenschaften mit dem Werkstoffingenieurwesen verglichen werden. Fachlich liegt der Unterschied zwischen dem Werkstoffingenieurwesen und den Materialwissenschaften innerhalb des Masterstudiengangs in den wählbaren Vertiefungsbereichen: Hier stellt sich das Werkstoffingenieurwesen beispielsweise verstärkt in den Bereichen der metallischen Werkstoffe und der Prozesstechnik auf. Beim Studiengang Materialwissenschaften kommt es ganz klar auf die Wahl der Vertiefungsrichtung an. Wählt man zum Beispiel Konstruktionswerkstoffe oder Oberflächentechnik, so vertieft man ingenieurwissenschaftliche Themenbereiche. Eine sehr naturwissenschaftlich geprägte Ausbildung erfährt man hingegen, wenn man sich für die Vertiefungsrichtungen Nanotechnologie oder Elektronische Materialien und Bauelemente entscheidet.
Voraussetzung für die Studienaufnahme ist ein erster Hochschulabschluss. Die geforderte fachliche Vorbildung ist in der Prüfungsordnung formuliert. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung in welchem Umfang und in welchen Fachbereichen eine Vorbildung gefordert wird:
Fachbereich |
minimale Kreditpunktzahl |
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Chemie | 22 |
Physik | 20 |
Quantenmechanik | 3 |
Höhere Mathematik und Numerische Mathematik | 19 |
Elektrotechnik und Elektronische Materialien | 11 |
Struktur und Eigenschaften von Materialien | 20 |
Herstellung und Verarbeitung von Materialien | 20 |
Technische Mechanik | 6 |
Analytische Methoden | 7 |
Programmierkurs | 2 |
Die Feststellung, dass die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, trifft der Prüfungsausschuss. Sollten Bereiche in Ihren Bachelorkursen entsprechend unserer MPO fehlen, können maximal 30 Kreditpunkte während des Master durch Auflagen nachgeholt werden. Sollte eine höhere Anzahl an Kreditpunkten notwendig sein, kommt eventuell zunächst ein verkürzter Bachelor of Science in Frage. Dies ist jedoch eine individuelle Entscheidung des Prüfungsausschusses.
Der Master teilt sich auf in einen Kernbereich (Pflichtfächer für alle Vertiefungsrichtungen) und den Vertiefungsbereich. Der Kernbereich besteht aus mehreren Vorlesungen zur Materialcharakterisierung und der Prozess- und Werkstoffmodellierung.
Im Masterstudium werden zwei aus vier Vertiefungsbereichen gewählt:
Semester |
Kernberecih |
Pflichtmodule |
Wahlpflichtmodule |
ECTS |
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1 |
Vertiefungsfach A |
Wahlmodul NTW |
ca. 30 | |
2 |
Praktikum Rastersondenmikroskopie | Vertiefungsfach B |
Wahlmodul NTW |
ca. 30 |
3 |
Projektarbeit - 3 Monate |
Wahlmodul Wahlmodul Wahlmodul |
ca. 30 | |
4 |
Masterarbeit - 6 Monate | 30 |
Die Fachgruppe pflegt mit einer Vielzahl von europäischen und nicht-europäischen Hochschulen feste Forschungs- und Lehrkooperationen. Die Studierendenmobilität steht dabei im Mittelpunkt der Auslandsaktivitäten. Das ERASMUS-Programm zum Beispiel gibt den Studierenden die Gelegenheit, ein oder zwei Semester an einer anderen europäischen Hochschule zu studieren. Zur Planung des Auslandsaufenthaltes bietet die Fachgruppe ein eigenes Beratungssystem an. Wenn Sie sich einen Überblick über alle Austauschprogramme der RWTH verschaffen wollen, hilft Ihnen die Datenbank MoveON - Internationale Austauschmöglichkeiten. Als Studierende der Materialwissenschaften können Sie nicht nur die Austauschbeziehungen der Fachgruppe Materialwissenschaft und Werkstofftechnik nutzen, sondern auch die der weiteren beteiligten Fakultäten.
Alle Praktika im Studienverlauf sind Institutspraktika. Ein Industriepraktikum ist nicht fest eingeplant, kann aber auf eigene Initiative hin durchgeführt werden.
Durch das bereits im Bachelorstudium erlangte, breit angelegte Grundlagenwissen im Bereich der Materialwissenschaften zusammen mit den im Masterstudium erworbenen vertieften Fachkenntnissen ergeben sich je nach Vertiefungsbereich gute Einstiegsmöglichkeiten mit einem breiten Spektrum an Tätigkeiten in Industrie und Forschung. Dabei liegen die Tätigkeitsfelder im Bereich der Herstellung, Verarbeitung, Anwendung und Optimierung von leistungsfähigen Materialien. Mögliche Industriezweige könnten dabei sein: Keramik- und Feuerfestindustrie, Baustoffe, Chemische Industrie, Glas-, Computer- und Mikrochipindustrie, Eisen- und Stahlindustrie. Ebenso sind die Medizintechnik, Oberflächenveredelung, Unternehmensberatung, Gutachten und Schadensanalyse, Luft- und Raumfahrttechnik, Halbleitertechnik, der Fachjournalismus oder die Qualitätssicherung mögliche Arbeitsfelder.
Durch die Vertiefung und Spezialisierung im Masterstudium ergeben sich für die Absolventinnen und Absolventen gute Berufschancen für höherqualifizierte, selbständige Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung, Industrie und Verwaltung sowohl im In- als auch im Ausland. Zudem berechtigt der Abschluss "Master of Science" zur Promotion und kann somit die Grundlage für eine daran anschließende, wissenschaftliche Karriere liefern.
Regelungen, die grundsätzlich für alle Bachelor- und Masterstudiengänge gelten, sowie detaillierte Angaben zum Nachweis der geforderten Sprachkenntnisse finden sich in der Übergreifenden Prüfungsordnung der RWTH. Prüfungsordnungen werden aufgrund ihrer Rechtsverbindlichkeit nur in deutscher Sprache veröffentlicht.
Die fachspezifische Prüfungsordnung regelt rechtsverbindlich Studienziele, Studienvoraussetzungen, Studienablauf und Prüfungen. Sie enthält in ihrem Anhang die Beschreibung der Module, aus denen sich der Studiengang zusammensetzt.